Archiv für März 1999

Polizei spielt „handfeste Vorfälle“ in Langenhagen herunter

Mittwoch, 31. März 1999

Laut Berichten der HAZ aus dem März, sind AnwohnerInnen in Langenhagen beunruhigt von „handfesten Vorfällen“ mit Nazihintergrund. Die Polizei spricht von einer Gruppe von 15 Personen zwischen 16 und 30 Jahren. Die Verharmlosung kommt prompt dazu: Es sei „der eine oder andere rechtsradikal“ – „die wollen schockieren und plappern anderen nach“.

Antisemitische Attacken gegen Restaurant

Montag, 29. März 1999

Das an der Berliner Allee gelegene Restaurant Wintergarten wird Ziel antisemitischer Attacken. Die Eingangstür und Fenster werden mit weißen Davidssternen beschmiert. Der jüdische Gastwirt berichtet über zahlreiche Drohanrufen, die er bereits in den letzten Monaten erhielt.

Naziskinheads greifen mit Gaspistolen an

Freitag, 26. März 1999

Etwa 20 Skinheads greifen im Bürgerpark in Wunstorf zehn AntifaschistInnen unter anderem mit Gaspistolen an. Die eintreffende Polizei schreitet nicht gegen die rechten Jugendlichen ein, sondern verweist die Angegriffenen des Platzes.

Erneute Angriffe auf Wohnwelt-BesucherInnen

Samstag, 20. März 1999

In Wunstorf kommt es erneut zu Angriffen auf BesucherInnen der Wohnwelt durch rechte Jugendliche. Als die Polizei auftaucht attackieren die Rechten Beamte in Zivil.

Nazis greifen BesucherInnen der Wohnwelt an

Freitag, 19. März 1999

Als etwa zehn junge Nazis aus dem Wunstorfer Stadtteil Barne BesucherInnen des Kulturzentrums Wohnwelt attackieren, kommt es zu Auseinandersetzungen, in deren Verlauf zwei Frauen und ein Mann durch Schläge mit Zaunlatten und Gaspistolenschüsse aus nächster Nähe verletzt werden.

OMV-Veranstaltung im Ihmeblick

Mittwoch, 17. März 1999

Die Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung der CDU (OMV) führt in der Gaststätte Ihmeblick am Krankenhaus Siloah eine Veranstaltung mit dem Ex-Gatten von Ulrike Meinhof, Klaus Rainer Röhl, durch. Statt des versprochenen Vortrags mutieren die rassistischen Ausführungen Röhls über angebliche bürgerkriegsartige Zustände in Berlin-Kreuzberg und die Staatsangehörigkeit zur reinen Werbeveranstaltung für sein neu-erschienenes Buch.

Neonazi schlägt mit Totschläger

Montag, 15. März 1999

Ein linker Jugendlicher aus Langreder wird im Frühjahr 1999 im Nachtbus von mehreren Neonazis angepöbelt, als er aussteigt, steigt auch Nils Huschke aus und schlägt dem Linken mit einem „Totschläger“ auf dem Kopf. Das Opfer kann fliehen. Huschke droht: „Zecke verrecke, wir kriegen euch alle“.

Neonazis greifen in Empelde Jugendlichen an

Montag, 15. März 1999

Frühjahr 1999: Ein Jugendlicher aus Wennigsen wird in Empelde von drei Nazis aus Barsinghausen geschlagen und beschimpft. Er kann sich wehren und entkommen. Der Nazi klaut das Skateboard des Jugendlichen und verprügelt ihn so sehr, dass dieser später an der Nase operiert werden muss.

Rechte gegen Platzumbenennung

Montag, 15. März 1999

Anfang 1999 überlegt der Bezirksrat Mitte den Emmichplatz in Hannah-Arendt-Platz umzubennen. KritikerInnen dieses Vorhabens sind u.a. Michael Will und Klaus Otto Bönecker, die sich noch aus der Konservativen Sammlung (KS) kennen und nicht am Emmichplatz wohnen, was Will aber nicht abhält eine nicht ganz erfolglose Unterschriftenaktion gegen die Umbenennung zu starten.

Blockade verhindert antisemitische Veranstaltung auf dem Mühlenberg

Freitag, 12. März 1999

DVU-Mann Dirk Heuer will im FZH „Weiße Rose“ in Mühlenberg eine Veranstaltung mit antisemitischen Videos durchführen. Durch eine Blockade werden neben Heuer auch Gerhard Maerlender, BFB-Mitglied und im rechten Tempelherrenritterorden aktiv, sowie REP-Sympathisant und Nazi-Konzertveranstalter Oliver Lindner nach Hause geschickt.