Archiv für April 2011

Erneut Sprühereien in Barsinghausen

Samstag, 30. April 2011

Im Umfeld des neuen Feuerwehrhauses in Barsinghausen werden erneut Naziparolen gesprüht. Diese werden erst nach Monaten entfernt.

Verschwörungsideologischer Kongress

Sonntag, 3. April 2011

In einem Ramada Hotel veranstaltet Jens „Cheffe“ Blecker aus Helmstedt am 2. und 3. April den „Kongress der unabhängigen Medien“. Der Unternehmer Blecker ist u.a. Betreiber einer verschwörungstheoretischen Internetseite mit Forum, in dem Werbung für die „Protokolle der Weisen von Zion“ geschaltet ist. Hierbei handelt es sich um ein, aus mehreren fiktionalen Texten zusammengestelltes, antisemitisches Pamphlet, das eine angebliche jüdische Weltverschwörung belegen soll und bis heute als Beweis für deren Existenz angeführt wird. Sowohl auf der Homepage als auch im Forum werden nationalistische und antisemitische Verschwörungstheorien diskutiert.
Als Referenten für den Kongress wurden u.a. Andreas Popp und Frederick William Engdahl im Vorfeld angekündigt:

  • Popp ist ein Anhänger der pseudo-wissenschaftlichen und antisemitischen „Germanischen Neue Medizin“ des Ryke Geerd Hamer und Vertreter des „Reichsgedankens“, der davon ausgeht, die Bundesrepublik Deutschland sei ein illegaler Staat, da das Deutsche Reich lediglich von den Alliierten besetzt sei, aber weiterhin existiere.
  • Engdahl arbeitete als Autor für die Bürgerrechtsbewegung Solidarität und schreibt heute für den rechten, esoterischen Kopp-Verlag. Er propagiert die so genannte „Peak-Oil“-Verschwörungstheorie, die davon ausgeht, dass „Erdöl konstant unterirdisch unter ungeklärten Umständen entsteht“.

Mindestens 100 Menschen nehmen an dem Kongress teil. Andreas Popp, der zu Anfang zwar eingestand sich „oft geirrt“ zu haben und vom „Reichsgedanken“ distanzierte, machte er sich für regionalistische Modelle wie „Friesen und Bayern“ stark. Generell blieb er dem Vokabular der „Reichsbürger“ verhaftet und widmete große Teile seines Vortrags der „BRD GmbH“. Weiterhin stellte er klar „Führer könnten auch was sinnvolles sein“, warnte vor „Völkerwucherungen“ und forderte eine Art Wahl-Führerschein.
F.W. Engdahl erschien kranheitsbedingt nicht persönlich, wurde aber vom Krankenbett aus zugeschaltet. Hier stellte er Behauptungen über „Revolutionen und soziale Revolten“ auf: . Diese sind für ihn durch Geheimdienste gesteuert und ins Leben gerufen worden. Als Beispiele nannte er die russische Revolution von 1917 und die „Studentenrevolte“ von 1968. Auch hinter den aktuellen Geschehnissen in Libyen, Ägypten und anderen Ländern würden so Engdahl westliche Geheimdienste stecken.
Das Abendprogram wurde von den Bands Killez More und Die Bandbreite gestaltet, die sich in ihren Texten ebenfalls verschwörungsideologisch äußern.