Archiv für die Kategorie „General“

Kundgebungen von Pro Deutschland in Hannover

Freitag, 13. September 2013

Im Rahmen ihrer bundesweiten Wahlkampftour macht die rassistische Partei und selbsternannte „Bürgerbewegung“ Pro Deutschland auch in Hannover halt. Bei insgesamt fünf Kundgebungen (in der List, auf dem Kröpcke, dem Lindener Marktplatz, vor dem Faust Gelände und in der Kornstraße). Die sieben Mitglieder der Partei (darunter der Fahrer Dieter Mutke aus Laatzen) erreichen mit ihren Kundgebungen nur ca. fünf mutmaßliche Mitglieder der German Defence League Hannover um Siegfried Schmitz (am Kröpcke und in der Nordstadt). Alle weiteren Menschen, die sich bei den Kundgebungen einfinden beteiligen sich an Gegenprotesten.

Hintergrund:
Pro Deutschland ist das Ebenbild der extrem rechten Partei Pro NRW auf Bundesebene. Obwohl formell unabhängig voneinander, weisen beide Gruppierungen deutliche personelle Schnittstellen auf und unterscheiden sich inhaltlich nur marginal voneinander. Hauptfeind beider Parteien ist eine multikulturelle Gesellschaft, insbesondere Muslime und Roma. Im Kampf für ihr “Abendland” ist ihnen jede widerwärtige Diffamierung, Provokation und Hetze recht. Wie auch bei Pro NRW waren einige FunktionärInnen von Pro Deutschland bereits Mitglieder von Parteien und Gruppen der extremen Rechten. So z.B. der Parteivorsitzende Manfred Rouhs (Schatzmeister von Pro Köln als auch ehemaliger Kandidat von DLVH und NPD) und der Bundesgeschäftsführer Lars Seidensticker (ehemaliges Mitglied der DVU).

Thor Steinar Laden in Hannover

Donnerstag, 12. September 2013

In der Podbielskistraße 159 eröffnet ein Ladengeschäft der Marke Thor Steinar. Die Marke ist aufgrund der Runensymbolik und eindeutigen Aufschriften in der rechten Szene äußerst beliebt. Das Geschäft ist das dritte in Westdeutschland und das fünfte mit dem Namen Tønsberg. Die Eröffnung in Hannover erfolgt nur zwei Wochen nachdem die Filiale in Berlin-Friedrichshain überraschend geschlossen hatte. Bereits am Abend demonstrieren AntifaschistInnen und AnwohnerInnen gemeinsam gegen den Laden.

NPD Kundgebung in Langenhagen

Mittwoch, 11. September 2013

Ganze sieben Personen nehmen an einer Kundgebung („Asylflut stoppen“) der NPD Hannover in Langenhagen teil.

Hakenkreuze in Lehrte

Mittwoch, 4. September 2013

Unbekannte dringen in ein Hochhaus in Lehrte ein und sprühen große Hakenkreuze von innen an die Fensterscheiben. Noch Wochen später sind die Symbole vorhanden. Den für die Immobilie Verantwortlichen kann unter Umständen ein Strafverfahren drohen.

Drohparolen am UJZ Korn

Montag, 26. August 2013

In der Nacht auf den 26. August werden Drohparolen an die Fassade des UJZ Korn in der Nordstadt gesprüht. Unterschrieben sind diese Parolen mit dem Kürzel „WWT Hannover“, was für Weisse Wölfe Terrorcrew Sektion Hannover steht.

30 Minuten NPD Kundgebung am ZOB

Donnerstag, 15. August 2013

Die angekündigte Kundgebung der NPD am ZOB im Rahmen der bundesweiten Wahlkampftour dauert nur eine halbe Stunde. Ein Redebeitrag muss aufgrund von technischen Problemen mit dem Megafon gehalten werden. Auch sonst müssen die rund zehn mitgereisten NPD Mitglieder auf Programm verzichten. Aus Hannover nehmen keine bekannten NPD Mitglieder oder SympathisantInnen teil.
Während der Kundgebung protestieren ca. 75 Menschen gegen den Auftritt der Nazis.

Hannoveraner blitzen in Garbsen ab

Samstag, 10. August 2013

Nach dem Brand einer Kirche in Garbsen versuchen vier AnhängerInnen von Die Hannoveraner einen Infostand vor der Ruine durch zu führen. Es sollen Plakate gezeigt und Gespräche geführt werden. Auf Flugzettel werden Parolen wie „Wie lange noch?“ und Wahlempfehlung für die Partei verbreitet. Der Brand der Kirche soll politisch instrumentalisiert werden.
40 Menschen, überwiegend AnwohnerInnen, protestieren gegen diese Veranstaltung: Durch lauten Applaus wird der geplante Redebeitrag eines Hannoveraners verhindert. Der Stand wird bereits nach einer halben Stunde wieder abgebaut.

Großangelegte Razzia auch im Raum Hannover

Mittwoch, 17. Juli 2013

Im Rahmen einer großangelegten Razzia werden Gebäude im In- und Ausland durchsucht. In Deutschland finden diese Durchsuchungen in der Umgebung von Hamburg und den Regionen Wismar und Hannover statt. Weiterhin gibt es Durchsuchungen in den Niederlanden und Wohnungen, Geschäftsräume und Gefängniszellen in der Schweiz.
Vorwurf ist die Gründung einer bewaffneten Organisation, die nach dem Vorbild der Werwolf-Kommandos agiert. Ein Schweizer Neonazi soll dabei die Führungsperson sein. Er war Anfang Mai 2012 am Hauptbahnhof in Hamburg festgenommen worden, wohin er sich nach einer Schießerei flüchtete. In Hamburg unterhielt er gute Kontakte zur Neonazigruppe Weisse Wölfe Terrorcrew/Hamburger Nationalkollektiv (WWT/HNK).
Noch Ende Mai gründet sich ein Ableger der Gruppe in Hannover.

Hintergrund:
Die historische Organisation Werwolf war im November 1944 von SS-Führer Heinrich Himmler ins Leben gerufen worden. Die Aufgabe der Werwolf Einheiten war es, hinter den feindlichen Linien, auch nach einem möglichen Kriegsende, einen Untergrundkampf gegen die Alliierten weiterzuführen.
Neonazis dient der Rückgriff auf die Werwolf-Organisation als Ausdruck ihres unbedingten Kampfeswillen, der die Vernichtung ihrer politischen GegnerInnen mit einschließt. Der Name wird von Bands und Wehrsportgruppen oder in anonymen Drohungen benutzt.

Nazisprühereien in Wedemark

Samstag, 13. Juli 2013

In der Nacht auf den 13. Juli werden in Wedemark-Elze an 17 Orten Hakenkreuze, SS-Runen und andere Symbole auf Häuserfassaden, Stromkästen und ein Bus-Wartehäuschen gesprüht.

Fussballfans mit Messer bedroht

Freitag, 21. Juni 2013

Bei der Fête de la Musique taucht Siegfrid Schmitz gegen 22 Uhr zusammen mit einem Bekannten am Stand eines antirassistischen Fussballturniers auf. Hier beschimpft er die OrganisatorInnen wild und pöbelt lautstark herum. Nach mehreren Aufforderungen den Stand zu verlassen, versuchen die Fussballfans die beiden Männer abzudrängen. Es kommt zu einer Schlägerei bei der Schmitz Begleiter ein Messer zieht und die Fans bedroht. Auch OrdnerInnen der Musikveranstaltung können die Situation nicht beruhigen. Erst der Polizei gelingt es den Mann zu Boden zu bringen und zu entwaffnen.

Schmitz ist stellvertretendes Vorstandsmitglied der rechtspopulistischen Wählervereinigung Die Hannoveraner. Darüber hinaus betreut er den Internetauftritt der Partei Die Freiheit Niedersachsen und ist Sprecher der German Defence League (GDL) für die er bei rassistischen Demonstrationen bundesweit als Redner auftritt. Für Jens Böning, ehemaliger Republikaner und Vorsitzender der Hannoveraner, ist dies kein Problem: „Erst, wenn die Gruppierung vom Verfassungsschutz beobachtet wird, müsste ich noch einmal mit Schmitz reden“, erklärt Böning in der Presse.