Nazisprühereien an Schule
Samstag, 28. November 2009Unbekannte sprühen Nazisymbole und -parolen an die Fassade der IGS Vahrenheide Sahlkamp.
Unbekannte sprühen Nazisymbole und -parolen an die Fassade der IGS Vahrenheide Sahlkamp.
Auf einer Diskussionsveranstaltung in Misburg über die zunehmenden Aktivitäten von Neonazis, versucht WfH-Bezirksratsherr Jürgen Quandt abzuwiegeln und erklärt „Wir schaden uns doch nur selbst, wenn wir in Misburg eine Hochburg der Rechten herbeireden“.
Am sog. Volkstrauertag führen Neonazis eine „Gedenkaktion“ in Lehrte-Aligse durch.
In der Nacht zum 12. November wird der Gedenkstein für die während der NS-Zeit zerstörte Synagoge in Laatzen geschändet. Unbekannte beschmieren den Gedenkstein mit Farbe und einen am 9. November im Gedenken an die Reichspogromnacht angebrachten Kranz umgestoßen.
Die Böhse Onkelz-Coverband Los Tioz tritt bei einem Konzert im Musiktheater Bad auf. Diese Band ist in der Vergangenheit vor allem durch ihre rechtsorientierte Fanszene aufgefallen. So fanden Ende 2006 bei einem Konzert der Band regelrechte Hetzjagden auf alternative Jugendliche statt. In einer Stellungnahme der Band zu den, auf diesen Vorfall folgenden, Presseberichten gab es weder eine Distanzierung von solchem Verhalten, noch eine Entschuldigung.
Auch das neue Mitglied der Band Benjamin T., genannt „Locke“, ist im Zusammenhang mit rechten Umtrieben bekannt. T. war Bassist der Band Copestone, deren Konzert im März 2009 wegen Nähe zur Naziszene abgesagt wurde.
Dies alles ist für die BetreiberInnen des Bads kein Hindernis das Konzert mit Los Tioz stattfinden zu lassen. Eine hastig auf die Homepage gestellte Grafik gegen Nazis, wird keine abschreckende Wirkung gehabt haben.
Die Band Freiwild tritt im Musikzentrum Hannover auf. Die Band sieht sich als unpolitisch und distanziert sich offiziell von Annäherungen zur rechten Szene, doch sprechen ihre Liedtexte eine andere Sprache. So hat etwa das Lied „Südtirol“ eine nationalistisch-revisionistische Aussage.
Bereits im Vorfeld hatten sich einschlägig bekannte Nazis aus der Region Hannover zum Besuch der Veranstaltung verabredet.
Der Freundeskreis Schloss Herrenhausen legt eine historische Broschüre über das Schloss neu auf. In der Broschüre von 1937 wird Adolf Hitler gefeiert und die Nazis für den Verdienst verantwortlich gemacht, das Schloss wieder mit Leben gefüllt zu haben. Während diese Neuauflage Kritik bei SPD, FDP und der Jüdischen Gemeinde auslöst, ist sich der Vorsitzende des Freundeskreises sicher, dass es sich von selbst verstehe, dass er sich von dem Text distanziere, der ein „Dokument der Zeitgeschichte“ sei, das für sich selbst spreche.
Während der Auswärtsfahrt nach Frankfurt halten sich Fans von Hannover 96 auf dem Hauptbahnhof in Kassel auf. Sieben von ihnen versammeln sich vor einem Schnellrestaurant rufen „Sieg Heil“ und zeigen den Hitlergruss. Sie werden von der Bundespolizei festgenommen. Fünf von ihnen sind polizeibekannt.
Vier Nazis zwischen 19 und 31 Jahren überfallen auf der Walsroder Straße in Langenhagen erst zwei türkische MigrantInnen. Diese werden beschimpft und getreten, wobei beide leicht verletzt werden. Die Opfer können die Polizei verständigen.
Währenddessen haben die AngreiferInnen bereits ein weiteres Opfer gefunden: Ein 26-jähriger türkischer Migrant wird von ihnen erst beschimpft und geschlagen, dann rauben sie ihm Zigaretten, Geld und sein Mobiltelefon.
Die TäterInnen werden festgenommen und nach der Vernehmung teilweise wieder laufen gelassen. Der Polizei sind die vier wegen „ausländerfeindlicher Straftaten“ bekannt, gehören aber keiner „rechtsradikalen Szene“ an.
Zehn Nazis mischen sich unter das Publikum beim Wahlkampfsauftritt von Angela Merkel auf dem Steintorplatz. Sie zeigen ein Transparent „Merkel abwracken“ und werfen Papierschnipsel mit Parolen. Sie werden schließlich von AntifaschistInnen vertrieben.