Illegale Wahlwerbung von der NPD
Sonntag, 27. September 2009Am Wahlsonntag hängt die NPD ein fünf Meter großes Plakat vor dem Wahllokal in einer Grundschule in Seelhorst auf.
Am Wahlsonntag hängt die NPD ein fünf Meter großes Plakat vor dem Wahllokal in einer Grundschule in Seelhorst auf.
Zur Bundestagswahl 2009 treten folgende NPD DirektkandidatInnen aus Hannover an:
In Badenstedt erhalten AnwohnerInnen der Lettow-Vorbeck-Allee anonyme Briefe in denen sie als neudeutsche Gutmenschen und Nestbeschmutzer bezeichnet werden, „die das Wort Ehre nicht kennen“ und als „armselige Geister“, die das deutsche Volk zerfleischen und alles besudeln und zerstören, „was Deutschtum und deutsche Geschichte ist“. Hintergrund ist die beschlossene Umbenennung der Straße in Namibia-Allee.
Namensgeber Lettow-Vorbeck war 1900/01 an der Niederschlagung eines antikolonialen Aufstandes in China, sowie 1904 und 1908 an der Niederschlagung von Aufständen der Hereros und Nama in Namibia beteiligt. Im Ersten Weltkrieg befehligte er dort die deutsche „Schutztruppe“. Nach dem Krieg trat er mit seinem Korps Lettow der Marine-Brigade Erhardt bei und wurde 1920 wegen seiner Teilnahme am Kapp-Putsch vor ein Kriegsgericht gestellt und aus dem aktiven Militärdienst entlassen.
Die NPD-Bundestagskandidatin Karin Hollack führt zusammen mit anderen Nazis einen Infotisch in Bennigsen durch. Da sich die BürgerInnen nicht für die menschenverandende Propaganda interessieren, fährt ein mit Plakaten behängter Lautsprecherwagen auf, um weitere Hetzreden zu verbreiten. Der Wagen war vorher auch schon in Hannover aufgefallen.
Ausfallen muss hingegen ein zeitgleich angemeldeter Infotisch der Partei in Ronnenberg.
In der Stadtbahn werden zwei Schwarze von Nazis, zwischen 28 und 33 Jahren, erst rassistisch beleidigt und bedrängt. Einer der Angegriffenen wehrt sich mit einem Kopfstoss. Die Nazis ziehen nun Schlagring und einen Teleskopschlagstock und jagen die beiden Männer durch die Bahn. Diese halten die Nazis mit einem Gürtel auf Distanz. Am Steintor können sie die Bahn verlassen und flüchten. Die Nazis verlassen ebenfalls die Bahn. Sie rufen rassistische Parolen und zeigen den Hitlergruss. Als sie festgenommen werden, wird bei ihnen, neben den Tatwaffen auch Kokain gefunden.
Etwa 300 Nazis nehmen am Aufmarsch der NPD Niedersachsen durch die Stadtteile Südstadt und Bult teil. AntifaschistInnen, die sich den Nazis in den Weg stellen wollen, werden von der Polizei mit Knüppeln und Reizgas abgedrängt.
Bekannte Gesichter aus der Region Hannover sind u.a. Markus Sundmacher (Seelze), Robert Janzick, Henry Zieseniss, Ronny Damerow, Christian Klinger, Christian Warnecke (beide Wunstorf), NPD Bundestagskandidatin Karin Hollack (Wettbergen), Sebastian „Sturmi“ Schössner (Ahlem) und Yannick Reinhold (Langenhagen).
Bei einem NPD-Infostand in Gehrden geben sich die NPD-DirektkandidatInnen Wilfried Aldag, Olaf Klauke und Karin Hollack der NPD Hannover die Klinke in die Hand. Doch auch dieses Aufgebot der „Lokalprominenz“ kann das Desinteresse der BügerInnen nicht verhindern.
Die rechtspopulistische Bürgerbewegung Pro Hannover muss sich Ende August umbenennen. Grund ist eine Klage des Wirtschaftsförderungsverein Pro Hannover-Region. Das zuständige Gericht hatte dem Wirtschaftsverein recht gegeben und die RechtspopulistInnen um die ehemaligen Republikaner-Funktionäre Christian Perbrandt und Björn Tute legten keinen Einspruch das Urteil ein. Der neue Name ist Bürgerbewegung Ade Deutschland e.V.
Vor dem Amtsgericht in Neustadt wird gegen Marco Siedbürger und den 19-jährigen Christian Warnecke (Anführer der Freien Kräfte Hannover-Umland, die vorher noch als Autonome Nationalisten Wunstorf auftraten) unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung verhandelt: Sie hatten März diesen Jahres zusammen mit anderen Nazis zwei Linke am Bahnhof in Wunstorf angegriffen. Beide waren in der Vergangenheit durch Gewalttaten in Erscheinung getreten, Siedbürger sitzt zurzeit wegen Körperverletzung in Haft.
Nazis aus Hannover und Nienburg beobachten die Verhandlung.
Nazis kündigen im Internet auf einer extra dafür eingerichteten Homepage bundesweite Flashmob-Aktionen zum Todestag von Rudolf Hess an. In Hannover sollen die vor dem Unabhängigen Jugendzentrum in der Kornstraße durchgeführt werden. AntifaschistInnen mobilisieren gegen das Vorhaben. Die Aktion findet in Hannover nicht statt.