Geldstrafe für Aufkleber mit Hakenkreuz
Donnerstag, 1. April 1999Vom Amtsgericht Springe wird ein 22jähriger zu 840 Mark Geldstrafe verurteilt, weil er in Bennigsen Aufkleber mit Hakenkreuzen und rechtsextremen Sprüchen verklebt hatte.
Vom Amtsgericht Springe wird ein 22jähriger zu 840 Mark Geldstrafe verurteilt, weil er in Bennigsen Aufkleber mit Hakenkreuzen und rechtsextremen Sprüchen verklebt hatte.
Laut Berichten der HAZ aus dem März, sind AnwohnerInnen in Langenhagen beunruhigt von „handfesten Vorfällen“ mit Nazihintergrund. Die Polizei spricht von einer Gruppe von 15 Personen zwischen 16 und 30 Jahren. Die Verharmlosung kommt prompt dazu: Es sei „der eine oder andere rechtsradikal“ – „die wollen schockieren und plappern anderen nach“.
Das an der Berliner Allee gelegene Restaurant Wintergarten wird Ziel antisemitischer Attacken. Die Eingangstür und Fenster werden mit weißen Davidssternen beschmiert. Der jüdische Gastwirt berichtet über zahlreiche Drohanrufen, die er bereits in den letzten Monaten erhielt.
Etwa 20 Skinheads greifen im Bürgerpark in Wunstorf zehn AntifaschistInnen unter anderem mit Gaspistolen an. Die eintreffende Polizei schreitet nicht gegen die rechten Jugendlichen ein, sondern verweist die Angegriffenen des Platzes.
In Wunstorf kommt es erneut zu Angriffen auf BesucherInnen der Wohnwelt durch rechte Jugendliche. Als die Polizei auftaucht attackieren die Rechten Beamte in Zivil.
Als etwa zehn junge Nazis aus dem Wunstorfer Stadtteil Barne BesucherInnen des Kulturzentrums Wohnwelt attackieren, kommt es zu Auseinandersetzungen, in deren Verlauf zwei Frauen und ein Mann durch Schläge mit Zaunlatten und Gaspistolenschüsse aus nächster Nähe verletzt werden.
Die Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung der CDU (OMV) führt in der Gaststätte Ihmeblick am Krankenhaus Siloah eine Veranstaltung mit dem Ex-Gatten von Ulrike Meinhof, Klaus Rainer Röhl, durch. Statt des versprochenen Vortrags mutieren die rassistischen Ausführungen Röhls über angebliche bürgerkriegsartige Zustände in Berlin-Kreuzberg und die Staatsangehörigkeit zur reinen Werbeveranstaltung für sein neu-erschienenes Buch.
Ein linker Jugendlicher aus Langreder wird im Frühjahr 1999 im Nachtbus von mehreren Neonazis angepöbelt, als er aussteigt, steigt auch Nils Huschke aus und schlägt dem Linken mit einem „Totschläger“ auf dem Kopf. Das Opfer kann fliehen. Huschke droht: „Zecke verrecke, wir kriegen euch alle“.
Frühjahr 1999: Ein Jugendlicher aus Wennigsen wird in Empelde von drei Nazis aus Barsinghausen geschlagen und beschimpft. Er kann sich wehren und entkommen. Der Nazi klaut das Skateboard des Jugendlichen und verprügelt ihn so sehr, dass dieser später an der Nase operiert werden muss.
Anfang 1999 überlegt der Bezirksrat Mitte den Emmichplatz in Hannah-Arendt-Platz umzubennen. KritikerInnen dieses Vorhabens sind u.a. Michael Will und Klaus Otto Bönecker, die sich noch aus der Konservativen Sammlung (KS) kennen und nicht am Emmichplatz wohnen, was Will aber nicht abhält eine nicht ganz erfolglose Unterschriftenaktion gegen die Umbenennung zu starten.