Archiv für die Kategorie „General“

Brandanschläge in Langenhagen

Mittwoch, 28. Februar 1996

In Langenhagen kommt es im Februar zu Brandstiftungen in Läden vom MigrantInnen und Deutschen mit Migrationshintergrund. Die Polizei geht hier von einem faschistischen Hintergrund aus.

Nazis aus Langenhagen „nicht ausländerfeindlich“

Freitag, 31. März 1995

Eine Gruppe von Jungnazis aus Langenhagen darf sich im März in einem HAZ-Artikel darstellen. Der Sprecher der Gruppe liefert bekannte extrem rechte Parolen und stellt sich und seine Kameraden als Opfer von MigrantInnen, Politik und Polizei dar. Sein Fazit: „Wir sind nicht ausländerfeindlich“.

Nazis flüchten durch Toilettenfenster

Donnerstag, 28. Juli 1994

Im Gemeindehaus Op de Deel (Empelde) der Stadt Ronnenberg ist eine Veranstaltung des hannoverschen Kreisverbandes der Deutschen Liga für Volk und Heimat (DLVH) mit Wolfgang Juchem geplant. Juchem kam über die NPD zur DLVH, gilt als Bindeglied zwischen den traditionellen faschistischen Wahlparteien und der Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front (GdNF) und trat bei den „Hess-Märschen“ in Fulda und Rudolstadt als Redner auf. Vor dem Gebäude sind die bekannten Neonazis Uwe Bartling und Stefan Henze mit Fotoapparaten in Sachen Anti-Antifa aktiv.
Trotzdem blockieren AntifaschistInnen das Gebäude und sind den Angriffen durch Polizei ausgesetzt. Nur so bekommen neben dem Referenten u.a. Rigolf Hennig (Landesvorsitzender der DLVH) und Holger Apfel (Landesvorsitzende der Jungen Nationaldemokraten) Zutritt zum Gebäude.
Die Veranstaltung findet trotzdem nicht im Gemeindehaus statt, da sich die ca. 20 TeilnehmerInnen durch das rückseitig gelegene Toilettenfenster flüchten. Zu spät kommende Nazis aus dem Raum Oldenburg müssen unverrichteter Dinge wieder abreisen.

Nazi-Party nach Hitlergeburtstag

Sonntag, 24. April 1994

Am Wochenende nach dem 20. April, dem Geburtstag von Adolf Hitler, veranstaltet Andreas Reckling eine „Geburtstagsparty“. Unter den etwa 50 Gästen sind AnhängerInnen der Freiheitlichen Arbeiterpartei (FAP) aus Wernigerode. Reckling war ehemaliger Aktivist der ANS/NA, der WSG Jürgens und war an einem versuchten Brandanschlag durch Aktivisten der Nationalen Sammlung auf das ehemals besetzte Sprengelgelände beteiligt.

SWG erneut zu Gast bei der CDU

Freitag, 17. September 1993

Die Staats- und wirtschaftspolitische Gesellschaft (SWG) lädt erneut zu einer Veranstaltung in Hannover. Trotz anderslautender Versicherungen der CDU, wird sie wieder in den Räumen der CDU Geschäftsstelle durchgeführt. Als offizieller Veranstalter fungiert die OMV unter ihrem Vorsitzenden Felix Schecke, der gleichzeitig lokaler Koordinator der SWG ist und in Vergangenheit als Schreiber rechter LeserInnenbriefe an die Lokalzeitung auffiel. Referentin ist die CDU-Bundestagsabgeordnete Gertrud Dempwolf, die zu „Vertriebenenfragen“ sprechen soll.

CDU MdB zu Gast bei REP-Abspaltung

Donnerstag, 15. April 1993

Zu einer Veranstaltung der Deutschen Liga für Volk und Heimat (DLVH), einer Rechts-Abspaltung der Republikaner, zum Thema „Die nationalen Interessen des deutschen Volkes“ werden die Referenten Reinhard Uhle-Wettler (Brigadegeneral a.D. und Vorsitzender der Gemeinschaft Deutscher Demokraten) sowie Rudolf Krause (CDU-Bundestagsabgeordneter) als „berufene Sprecher des deutschen Volkes“ angekündigt. Der DLVH Hannover gilt Krause als CDU-Rechtsaußen und Sprecher des ultrakonservativen Deutschland-Forums als „prominente und absolut integre Persönlichkeit“. Krause hatte in der Vergangenheit den „nationalen Kräften“ in der CDU zu konservativen Allianzen mit NPD, REP, DVU und DLVH empfohlen und angeregt die „rechtskonservativen, von der linken Presse-Mafia als rechtsextrem verunglimpften Parteien“ einem gemeinsamen Ziel unterzuordnen. So finden sich auch Republikaner um ihre Ratsherren Gerhard Wruck und Günter Lüdtke neben dem JN-Landesvorsitzenden Holger Apfel und dem ehemaligen REP-Landesvorsitzenden und jetzigem Funktionär der Deutschen Partei Norbert Margraf.
Am Abend selbst erscheint Krause nicht. Die 50 Gäste müssen mit Uhle-Wettler allein Vorlieb nehmen.

SWG weicht in CDU-Geschäftsstelle aus.

Mittwoch, 17. März 1993

Die Staats- und wirtschaftspolitischen Gesellschaft (SWG) plant im März eine Veranstaltung mit dem rassistischen Theoretiker Robert Hepp in der Gaststätte von Hannover 96. Hepp ist Autor von Büchern wie „Deutschland in der Todesspirale“ und anderer biologistischer Standardwerke.
Nach antifaschistischer Interventionen distanziert sich der 96-Vorstand von der Veranstaltung und sie kann nicht mehr in der Gaststätte stattfinden. Grund ist die Schanierfunktion der SWG zwischen rechten CDU Kreisen und Parteien wie den Republikanern.
Doch Ersatz ist schnell gefunden: CDU-Mann Felix Schecke, Vorsitzender der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung und gleichzeitig hannoverscher Koordinator der SWG ermöglicht eine Ausweichveranstaltung in den Räumen der CDU Geschäftsstelle in der Walderseestraße. Der Vertriebenenfunktionär Lindner springt als Ersatzreferent ein, während draußen die Polizei mit Knüppeln gegen protestierende AntifaschistInnen vorgeht.

Als Reaktion darauf versichert CDU-Bezirksgeschäftsführer, Horst Brandes, dass keine weiteren Veranstaltungen der SWG geben wird. Eine geplante Veranstaltung der SWG am 19. Mai des Jahres findet tatsächlich nicht statt.

Stimmungsmache gegen MigrantInnen

Sonntag, 31. Januar 1993

In einer Anfrage im Rat der Stadt Hannover zu „Eheschließungen zwischen Deutschen und Ausländern“ macht Gerhard Wruck von den Republikanern mit der Unterstellung von „Scheinehen“ gegen MigrantInnen Stimmung.
Am gleichen Tag stellt Wruck einen Antrag, der den Rat auf den „Asylkompromiss“ (d.h. die faktische Abschaffung des Asylrechts) verpflichten soll.

Rechte bei Denkmal Einweihung

Dienstag, 8. Dezember 1992

Unter dem Abgesang von revanchistischen und Kriegsliedern wie zum Beispiel „Ich hatte einen Kameraden“ oder der dritten Strophe des „Deutschlandliedes“ finden sich mehr als 50 Personen zur Einweihung des revanchistischen „Mahnmals für die Opfer von Mauer und Stacheldraht“ am Weißekreuzplatz ein. Organisiert wurde die Aktion aus den Reihen des rechten Tempelherrenritterordens, der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU (OMV), einer Bürgeraktion Mahnmal sowie vom Ratsherren der Republikaner Gerhard Wruck. Auf der Kundgebung wird zu einem „natürlichen Nationalbewußtsein“ aufgerufen. Die Veranstaltung wird von der Polizei geschützt.

Nazis kleben Plakate vor Schulen

Montag, 30. November 1992

Im November werden vor Schulen in Hannover Plakate der Vereinten Rechten verklebt.