Archiv für die Kategorie „General“

Anschlag auf sowjetisches Ehrenmal

Mittwoch, 17. Juni 1987

Unbekannte führen einen Sprengstoffanschlag auf das sowjetische Ehrenmal am Maschsee durch. Das Ehrenmal erinnert an die Ermordung sowjetischer ZwangsarbeiterInnen kurz vor Kriegsende in Hannover.

FAP Aufkleber in Hannover

Sonntag, 24. Mai 1987

Aufkleber der FAP tauchen in der Göttinger Chaussee, der Vahrenwalder Straße und in der Südstadt auf.

Schlägerei nach Naziliedern

Sonntag, 3. Mai 1987

Nach dem Absingen von Naziliedern kommt es in der Goseriede (Innenstadt) zu Schlägereien.

Naziaufkleber im Sozialamt

Donnerstag, 30. April 1987

FAP Aufkleber „Wenn alle untreu werden, bleiben wir doch treu.“ werden im Sozialamt Vahrenwald entdeckt.

Mord an Roger Bornemann

Dienstag, 3. Februar 1987

Gegen Mitternacht, in der Nacht auf den 03. Februar, wird der Schüler Roger Bornemann von vier Gleichaltrigen (alle Mitglieder bzw. Sympathisanten der FAP) in der Eilenriede (Oststadt) zu Tode geprügelt. Bereits auf dem Weg gibt der 17-Jährige Tom Kuss die Order aus: „Jetzt machen wir ihn richtig alle.“ Nachdem sie ihn erst zu Boden getreten hatten und mit Springerstiefeln auf seinen Kopf gesprungen waren sprühen sie zwei Dosen CS Gas in sein Gesicht. Kuss lässt sich dann eine schwere Holzlatte geben mit der er noch zehnmal auf den Kopf des Opfers einschlägt: „Du Schwein, bist du immer noch nicht tot?“
Bei dem Mord handelt es sich um eine Racheaktion. Sowohl das Opfer als auch die Mörder um Tom Kuss waren ehemalige Mitglieder der Wehrsportgruppe EK 1. Die Gruppe hatte u.a. ein Waffengeschäft überfallen und war von der Polizei gefasst worden. Einige von ihnen, darunter auch das Opfer hatten umfangreiche Aussagen gemacht. Dies geschah vier Tage vor dem Mord.

Schlag gegen die Wehrsportgruppe EK1

Mittwoch, 24. Dezember 1986

Kurz vor Weihnachten hebt die Polizei die Wehrsportgruppe EK 1 aus. Insgesamt werden der Gruppe 15 Verbrechen vorgeworfen. Darunter Waffendiebstahl, bewaffneter Raubüberfall, Brandanschläge auf ein Polizeirevier, Flüchtlingsunterkünfte, ein überwiegend von MigrantInnen bewohntes Mietshaus und Geschäfte von MigrantInnen z.B. ein türkisches Übersetzungsbüro sowie das UJZ Kornstraße, Einbrüche in Schmuck- und Antiquitätenläden. Außerdem sollen Mitglieder der Gruppe in die Wohnungen der hannoverschen FAP Neonazis Siegfried „Siggi“ Müller und Jörg-Gabriel „Hein“ Kiem eingebrochen sein.
Während Einige wie Anführer Bernd Futter ins Gefängnis kommen, bleiben etwa Roger Bornemann und Tom Kuss in Freiheit und wollen sich wieder der FAP anschließen. Kuss wird nicht aufgenommen, da er als unzuverlässig und gerade gut genug für befohlene Schläger-Einsätze gilt.

Hausdurchsuchung in Langenhagen

Freitag, 12. Dezember 1986

Bei einer Hausdurchsuchung findet die Polizei in Langenhagen neben mehreren Autoradios, Waffen und Munition. Betroffen von der Maßnahme ist Dirk Dreyer. Dreyer war bereits Ortsfunktionär der verbotenen VSBD und der ANS/NA.

Neonazis stehlen Gewehre und Munition

Donnerstag, 4. Dezember 1986

Vier Mitglieder der Wehrsportgruppe EK 1, unter ihnen Roger Bornemann und Bernd Futter, stehlen vier Gewehre und Patronen aus einem Waffengeschäft.

FAP klebt verstärkt Aufkleber

Sonntag, 30. November 1986

Im November tauchen in mehreren Stadtteilen Hannovers neue Aufkleber der FAP mit rassistischen, nationalistischen und faschistischen Parolen auf.

Wehrsportgruppe EK1 gründet sich

Freitag, 31. Oktober 1986

Nach dem Misserfolg der FAP bei den Wahlen spaltet sich im Oktober ein Teil der Gruppe ab: Neben Bernd Futter gehört auch Jörg Rokahr zu den Gründungsmitgliedern der Nationalen Sport- und Sicherheitskameradschaft EK 1 (Eisernes Kreuz Erster Klasse, kurz: Wehrsportgruppe EK 1). Rokahr übernimmt dabei den Posten des Kassenwarts und ist später Futters Stellvertreter. Auch Roger Bornemann und Tom Kuss schließen sich der neuen Gruppe an.
Tätige Mithilfe leistet der kriegsblinde Altnazi Reinhard Lotze, der die Satzung der Gruppe schreibt. Kurz nach der Gründung werden Schießübungen in einer Gartenkolonie abgehalten und auf einer Weide in Vinnhorst wird ein Ochse angeschossen.